Samstag, 18. Februar 2012

Meine Flasche Wein

Weißwein um genau zu sein... Den mag ich eigentlich nicht, aber wenn der beste Freund eine Flasche davon mitbringt, dann "erbarmt" man sich halt und schlussendlich ergibt es das selbe Resultat, wie mein Lieblings Rotwein ;)
Ich hänge nun fett (im Sinne von dick) und philosophisch am Faschingssamstag auf meiner Couch...

Worüber ich philosophiere? Naja, über mich und das Leben im allgemeinen... Wenn sich an dieser Stelle jemand "Na gratuliere!!!" denkt, den kann ich gut verstehen...

Ich habe scheinbar etwas verloren! Nicht -wie man denken könnte- meinen Verstand, sondern einen meiner besten Freund.... Vielleicht sogar den besten besten Freund den man sich vorstellen kann... und warum ist das passiert?

Aus Freundschaft wurde Liebe und diese Liebe hatte unendliches Potential, aber durch Verschrobenheit hat es das Ende des Unendlichen scheinbar doch gefunden....

Die Überlegungen der letzten Tage haben mich zu folgenden - nicht sehr angenehmen- Erkenntnissen gebracht:

1.) Wer lange alleine war - bleibt trotz Beziehung weiterhin alleine... Denn die alten Gewohnheiten wie zB die Dinge alleine zu erledigen, nicht um "Erlaubnis" (-->Zustimmung) zu fragen, Probleme und Allfälliges mit sich alleine zu regeln, geht in den Jahren des Singledaseins in Fleisch und Blut über und können nicht so schnell abgelegt werden.

2.) Als Single richtet man sich die Dinge so, wie man sie braucht... Probleme die auftauchen, können zum Teil unter den Tisch gekehrt werden und bleiben auch dort. Wenn man dann einen Partner hat, der sich tatsächlich für einen interessiert, guckt der auch unter den Tisch nach und stößt auf die verstaubten SCHEISSProbleme und plötzlich sind sie wieder da... Ach Gott, wenn man alleine ist, dann lassen sich so viele Dinge besser verdrängen und für nichtig erklären!!!!

3.) Man trägt so verdammt viel mit sich herum... oft so viel, dass man kaum noch gehen kann, aber trotzdem macht man weiter und lächelt zu jeder Tages- und Nachtzeit und man verliert das Wesentliche aus den Augen...

4.) Je mehr man sich bemüht, umso eher geht es daneben... Die Dinge müssen von alleine laufen und man darf trotz allen guten Gedanken und Wünschen nicht auf all das Gute beharren...

Das Leben hat mich in den letzten Jahren gelehrt stark zu sein, aber es hat mich vergessen lassen, was es heißt zu leben...
"Man hatte vor tausend Dingen Angst vor Schmerzen, vor Richtern, vor dem eigenen Herzen, man hatte Angst vor dem Schlaf, Angst vor dem Erwachen, vor dem Alleinsein, vor der Kälte, vor dem Wahnsinn, vor dem Tode- namentlich vor ihm, vor dem Tode.
Aber all das waren nur Masken und Verkleidungen.
In Wirklichkeit gab es nur eines, vor dem man Angst hatte:
das Sich fallen Lassen, den Schritt in das Ungewisse hinaus,
den kleinen Schritt hinweg über all die Versicherungen, die es gab.
Und wer sich einmal, ein einziges Mal, hingegeben hatte,
wer einmal das große Vertrauen geübt
und sich dem Schicksal anvertraut hatte,
der war befreit."
aus: "Klein und Wagner. Novelle" von Hermann Hesse

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